In den letzten Tagen, als die Blätter noch nicht herbstlich verfärbt waren, fühlte ich mich irgendwie animiert mal wieder Rehe zu fotografieren. Das tolle ist, dass ich nicht weit fahren muss, sondern nach maximal zehnminütigem Fußweg inmitten grüner Felder bin. Hier gibt es auch Ansitze, die schon immer dafür sprechen, dass sich jemand Gedanken über die Wege und Aufenthaltsplätze der Tiere gemacht hat. Leider hatte ich bei dem Blätterwuchs der vor diesem Ansitz war nicht die Möglichkeit einen großen Bereich zu überblicken, sodass ich mich auch wieder schnell entschied abzusteigen. Ich setzte mich mit meinem Dreibeinhocker an die Begrenzungslinie zwischen zwei Feldern, die ein bisschen erhöhtes Graß zur Tarnung baten.
Nun galt es einfach nur abzuwarten und zu schauen wann hier ggf. mal Rehe auftauchen. Mir spielte der Wind in die Karten, da er aus Richtung des Feldes kam und die Tiere somit nicht jeden menschlichen Geruch oder Geräusche wahrnahmen.
Ich musste auch nicht lange warten, da kam auch schon die erste Ricke mit ihrem Nachwuchs (was aber nicht wirklich mehr klein war). Später gesellten sich noch einige dazu, aber da ich erst kurz vor der Dämmerung losgezogen war, war auch das Licht nicht mehr das Beste zum Fotografieren.
Ich beließ es größtenteils bei der Beobachtung der Tiere, bis es schlussendlich ganz dunkel war. Trotz der Sigma 120-400 mm Linse (plus Kamera-Crop von 1.5) war ich leider einfach zu weit entfernt, um formatfüllende Fotos zu bekommen. Dennoch dachte ich dass dieser Bereich eine sichere Bank zum Fotografieren von Rehen wäre, nur eben näher ran müsse man beim nächsten Mal…
Hier mal eine Aufnahme von einem Reh, welches ich an der Flensburger Förde vor zwei Jahren gemacht habe. Dort war ich mit der gleichen Kamera, aber noch mit dem Tamron 70-300 mm unterwegs. Meiner Meinung nach liegen Welten zwischen den Aufnahmen. Man sieht, dass nicht nur allein die Brennweite, sondern einfach auch der Beobachtungsposten, das natürliche Licht und etwas Glück entscheidend ist.