Nach gutem Essen liegen wir nun in unserer Unterkunft in Hermanus. Einem recht windigen Tag an der Küstenlinie entlang folgt ein tolles Guesthouse mit herzlichen Empfang.
Dabei lasse ich die letzten Tage Revue passieren und versuche das Erlebte zusammenzufassen. Nicht so ganz einfach – die Kontraste sind zu groß.
Nachdem wir in Kapstadt gelandet sind haben wir viele Dinge gesehen. Der Reiseführer ist voll mit Post-it’s die entdeckt werden wollen. Vorweg aber der erschreckende Eindruck, dass eben der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß doch recht groß ist. Wo die einen auf der Straße oder in Wellblechhütten leben und versuchen ihren Lebensunterhalt irgendwie zu sichern, wohnen die anderen in Anwesen welche von hohen Mauern und Zäunen unter Strom zum Schutz umgeben sind. Auch das Stadtbild ist allerorts geprägt mit sogenannter Public Security, ausgerüstet mit Schlagstöcken um das Gefühl von Sicherheit zu geben.
Wir haben im Vorfeld unserer Reise viel dazu gelesen – sei es drum, dass lässt sich nicht einfach ändern, und so erkunden wir so viel wie möglich von der Umgebung.
Untergekommen sind wir in einem Appartement zentral in Kapstadt, allerdings fühlen wir uns am besten wenn wir einfach rausfahren und die schönen Stellen erkunden. Davon gibt es viele wie wir feststellen, und das ganze Westkap zeigt sich von seiner besten Seite. Wir besuchen das Cape of Good Hope, den Tafelberg viele Strände und auch ein Weingut für ein gutes Wein-Tasting. Der holländische Einfluss ist an wirklich vielen Stellen unverkennbar und einige Hinweis- oder Verkehrsschilder sind auf Niederländisch. Unserem Vorsatz immer vor Anbruch der Dunkelheit wieder im Appartement zu sein folgen wir schon ab dem ersten Tag nicht, was sicherlich nicht optimal ist, aber im Grunde genommen nie Probleme machte.
Beschließen tun wir Kapstadt nach rd. 5 Tagen mit einem Rundflug über die Stadt. Einfach beeindruckend solche Berge direkt an der Stadt unweit der Küstenlinie zu haben. Und das Licht hier ist irgendwie magisch…
In Hermanus sind wir in einem Appartement welches wirklich toll ist. Nicht nur der Empfang ist herzlich, sondern auch die Einrichtung als auch das Frühstück sind sehr liebevoll.
Wir genießen das grandiose Wetter und legen erst mal einen Strandtag ein. Wir freuen uns nun aus Kapstadt raus zu sein und uns nun einigermaßen unbedarft bei Dämmerung draußen bewegen zu können.
Wobei die Nacht dann wieder nicht so entspannt war – zwei Mal ist nachts die Alarmanlage ausgelöst und man stand senkrecht im Bett…
Die Fahrt nach Mossel Bay wäre gut verlaufen, wenn wir nicht geplant hätten einen Abstecher in das Naturreservat De Hoop zu machen. Aus keiner unserer Reiseführer, der Straßenbeschilderung oder unserer Straßenkarte auf dem Navi ging hervor, dass es sich um eine unbefestigte Schlaglochpiste handelte. In der Hoffnung dass dies nur temporär wäre zog es sich dann doch über 100 km so hin. Vom Fahrzeug her waren wir darauf nicht eingestellt und strapazierten dieses „Stadtauto“ bis aufs Äußerste. Der Unterboden lechzt sicherlich nach einer neuen Lackierung, das Fahrwerk und glücklicherweise auch alle Reifen haben diese Tortur überstanden. Uns plumpsten tonnen-schwere Steine vom Herzen als das durch war, denn unterwegs war die totale Einöde und nur mal eine Slum-Gegend in der man keineswegs gerne zu einem Stop gezwungen worden wäre.
Platt und mit einiges an Zeitverzug erreichten wir am Abend Mossel Bay.
Der nächste Tag mit der Fahrt nach Plettenberg Bay war gleichzeitig auch der Einstieg in die Garden Route. Das der Name passt war recht früh zu merken – es wurde grüner und grüner. Das Landschaftsbild wechselte so, dass es abschnittsweise so aussah, als wäre man im Schwarzwald. Kurz vor Plettenberg Bay dann ein Zwischenstop in Knysna, wo wir eine entspannte Bootstour auf dem Knysna Lagoon einlegten.
Mit der Weiterfahrt nach Port Elizabeth setzte sich auch gleichzeitig die Fahrt auf der Garden Route fort. Man fährt hier größtenteils durch eine grüne Landschaft die auch ein Kontrast zum Landschaftsbild außerhalb darstellt. Die Bewaldung, die Berge und Hügel sind sehr toll – man kann sicherlich einiges an Zeit auf der Garden Route verbringen, die wir allerdings nicht hatten. Wofür wir uns allerdings Zeit genommen hatten war die Einfahrt in das Storms River Mouth Nature Reserve. Dort kann man tolle Wanderungen unternehmen. Wir beschränkten uns auf den Trail zur Suspension Bridge und dem anschließendem Aufstieg zum Lookout Point. Da es enorm warm war und einige Höhenmeter zu überwinden waren, wurde es eine schweißtreibende Angelegenheit. Der Ausblick allerdings entschädigte.
Port Elizabeth nutzten wir als Basis um in den Addo Elephant National Park zu kommen. Leider keine schöne Fahrt durch die Slums und ziemlich vermüllter Gegend. Der Tag im Park war allerdings grandios. Die anfänglich geplante Safari-Tour mit einem Guide haben wir schlussendlich wieder abgesagt, da wir zu sehr von den eigenen Beobachtungen mit Fernglas und Kamera gefangen waren. Das Wetter war sehr heiß und trieb damit viele Tiere zu der Wasserlöchern. Herden von Elefanten konnten wir dort beobachten, was nach Aussage des Rangers bei seiner morgendlichen Tour nicht möglich gewesen war. Highlight war gegen Nachmittag die Beobachtung eines Rudels Löwen der auf Beutezug waren. Trotz taktieren der Löwen war es nicht möglich Beute zu machen – das in Auge gefasste Warzenschwein war immer ein Schritt schneller.
Wir waren dem ganzen Tag im Park und fuhren Abends wieder zur Unterkunft. Am nächsten Tag nahmen wir einen Flug, um auf direktem Wege nach Durban zu kommen.