Ganz und gar beseelt sitze ich gerade am Abend in unserer kleinen Holzhütte auf dem Sofa. Es ist angenehm warm und ich versuche bei einem leckeren Getränk die ganzen Eindrücke zu ordnen und zu verarbeiten. Das ist genau das Kanada, wie ich es mir vorgestellt habe. Beeindruckende Natur in Form von Bergen, Wasser, Tieren und Wäldern.
Also, was ist passiert – nach unserem Aufenthalt in Vancouver fuhren wir unsere Route fort und setzten dafür von Tsawassen nach Swartz Bay mit der Fähre über. Schon diese 1 1/2 h Überfahrt war klasse, als wir zwischen den ganzen kleinen Inseln herfuhren und die Panoramen genossen. Das Wetter war im Übrigen brillant.
Auf Vancouver Island angekommen kann man das erste Kapitel eigentlich überspringen, denn wir nächtigten in Victoria wozu wir natürlich auch Downtown anschauten. Es gab einige nette kleine Lädchen mit tollen Waren, aber dieser permanente Touristenfang auf den Straßen war wirklich abstoßend. Zumindest für uns. Abends schnell noch ein Foto vom Fisgard Lighthouse gemacht, bevor es den nächsten Tag weiter nach Tofino ging.
Ein langer Weg, denn wir sind über den Botanical Beach dorthin gefahren. Der Abstecher war zum Bestaunen von Tidepools geplant – damit sind bunte Seesterne in Felsbecken gemeint, die während der Ebbe zu sehen sind. Da wir uns hinsichtlich des genauen Ortes leider getäuscht hatten, kamen wir nun am wirklichen Botanical Beach zu spät, die Flut hatte bereits eingesetzt.
Der Weg nun von dort war lang, aber sehr beeindruckend. Abgesehen vom Highway sind wir durch die klassische kanadische Wildnis gefahren – ein für mich beeindruckendes Erlebnis.
Heute stand dann in Tofino eine Schifftour zum Beobachten von Orkas an. Leider kamen sie nie so hoch, als dass man sie in Gänze hätte fotografieren können. Dennoch hier wieder ein ganz besonderes Erlebnis, wenn die Mutter mit den vier Jungtieren alle paar Minuten an die Oberfläche kam um nach Luft zu schnappen…
Man muss es einfach erlebt haben, in Worte ist es nicht zu fassen.
Am Abend sind wir noch mal in den Hafen gegangen, um den Tag ausklingen zu lassen. Beobachtet worden sind wir hier von Seeadlern, die tagsüber bei diesem guten Wetter die Thermik ausnutzen und über den Hafen und die Berge kreisen, um dann abends zum Ruhen in den großen mächtigen Bäumen sitzen.
Den darauffolgenden Tag starteten wir mit einer Ausfahrt mit dem Boot, um in den sog. Inlets bei der einsetzenden Ebbe die Ränder nach Bären abzusuchen. Die Bedingungen waren sehr gut, aber diese Tiere zu finden ist dann doch nicht ganz einfach. Zudem muss man sich im Falle das man einen gefunden hat wirklich ruhig verhalten, sodass sie keine große Notiz von einem nehmen. Das klappte dann auch ganz gut und wir haben uns auf die Beobachtung eines noch recht jungen Bärens konzentriert. Dieser war intensiv auf der Suche nach Nahrung und wälzte fast jeden Stein am Uferrand um. Da er durchweg schwarz war, war es aufgrund des fehlenden Kontraste schwierig ihn zu fotografieren. Aber auch allein die Beobachtung war grandios.
Aprops Beobachtung – die Adler hatten mich einfach fasziniert und ich bin an dem Tag erneut losgezogen um ein paar Adler im Hafen zu beobachten. Sehr majestätische Tiere mit einer gewissen Aura, wie ich finde.
Zudem haben wir in den Tagen auch zwei kleine Wandertouren unternommen, die sehr zu empfehlen sind. Zum einen war es der Schooner Cove Trail, der durch einen wird verwunschenen Wald führt, und am Ende an dem wunderbaren Long Beach endet.
Zum anderen gibt es auch in Ucluelet den Pacific Wild Trail, bei dem man direkt an der Wasserkante durch einen Wald geführt wird. Zwischendurch ergeben sich tolle Ausblicke.
Mit einem weinendem Auge verlassen wir nach den paar Tagen Tofino wieder, um nach Parksville zu fahren. Der Weg dorthin ist durch einige interessante Parks mit Stops verbunden, an denen wir uns die Wälder und Wasserfälle angeschaut haben.
Mit vielen tollen Eindrücken verlassen wir die Insel wieder und setzen von Nanaimo nach Horseshore Bay über.
Ich will mehr von Kanada!!!!!!!!
aber bereits jetzt: Danke für die Impressionen!
Gruß
Holger