Es ist hart wieder so früh aufzustehen, aber trotzdem sind wir sehr gespannt. Die Kälte des afrikanischen Winters bläst einem in dem offenen Safarifahrzeug ins Gesicht und es ist die Sonne die an dem frühen Morgen noch fehlt, um uns aufzuwärmen.
Wir sind im Etosha Nationalpark und begeben uns auf Safari. Auch wenn wir den Tag und Abend zuvor schon im Park waren, ist eine Pirschfahrt am frühen Morgen ist sehr spannend und bringt immer wieder neue Entdeckungen.
Mit viel Glück und Geduld haben wir auch einige Tiere beobachten können, auch wenn die großen Raubkatzen nur aus der Entfernung zu sehen waren. Dennoch sind wir fasziniert und sitzen ganz angespannt im Auto, als der Löwe mit seiner Löwin das Vorspiel fürs weitere „Schäferstündchen“ startet. Auch als er Stunden später es auf eine Gnu-Herde absieht, halten wir die Luft an, vergessen aber unmittelbar auf den Auslöser der Kamera zu drücken.
Es ist eine grandiose Tierwelt in einer unheimlich beeindruckenden Landschaft, die nun in diesem Jahr, zum ersten Mal nach fünf langen Jahren wieder Regen gesehen hat…
Wir haben uns in diesem Urlaub stark auf die Beobachtung der afrikanischen Tierwelt konzentriert und sind irgendwie traurig, als wir Etosha dann verlassen und nach Swakopmund fahren. Was für ein krasser Gegensatz – eine Stadt mitten in der Wüste, so extrem deutsch geprägt und anders als das afrikanische Bild. Zudem auch kühl temperiert und nebelig, anders als noch die Wüste durch die wir stundenlang gefahren sind.
Hier in Swakopmund verbringen wir zwei Nächte, schauen uns die Tiere in der Wüste an und fahren dann weiter südwärts, um die Namib noch besser kennen zu lernen…
Als wir Swakopmund verlassen, verlassen wir auch schnell wieder den Nebel, der wohl typisch für den afrikanischen Winter direkt am Atlantik ist.
Es geht nun über Schotterpiste nach Sesriem, wo wir eine Campsite direkt im Nationalpark Namib-Naukluft reserviert hatten. Durch die Lage dieser Campsite im Naukluft hatten wir die Chance am Abend nicht mehr das Hauptgate passieren zu müssen und konnten die Landschaft eine Stunde länger, bzw. morgens dann eine Stunde früher besuchen zu können.
Voran lag aber erst mal die Fahrt bis dorthin – und das hätten wir nicht gedacht, dass die Wüste so beeindruckend und abwechslungsreich sein kann, sodass wir die Fahrt wirklich genossen haben. Es war zwar ein weiter Weg, aber von landschaftlicher Einöde keine Spur und ein sich häufig änderndes Vegetationsbild. Grandios diese Landschaften zu bestaunen, aber schwierig es mit Fotos festzuhalten…
Die Nacht in Sesriem war sehr kurz, da wir sehr früh aufstanden, Dachzelt abbauten und Klamotten zusammenpackten, um den Sonnenaufgang im Sossusvlei mitzunehmen. Ganz haben wir es nicht geschafft, aber dennoch ein grandioser Morgen in den Dünen.
Wir sind danach weiter zu Duwisib Castle, wo wir auf der Duwisib Guest Farm unterkamen. Ein toller Ort mit einem netten Gastgeber der als Farmer in der zweiten Generation als Deutsch-Südwester in Namibia lebt. Interessante Gespräche und viel interessantes zur Geschichte machte es zu einem tollen Aufenthalt.
Tags drauf kehrten wir leider bereits in die Zielkurve unseres Urlaub ein, fuhren nach Windhoek und verabschiedeten uns mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hause…