Man sitzt im Zug, unterhält sich über alltägliches, sieht vor sich die Landschaft hinwegziehen und ist gedanklich schon in den Bergen beim Aufstieg zur ersten Hütte. Doch dann ein paar Minuten vor dem Ziel wird man jäh in die Realität gezogen, die nun aus strahlendem Sonnenschein in Regenschauer umgeschlagen ist. Angetrieben von der Hoffnung das es nur kurze Schauer sind müssen wir nach Ankunft am Königssee feststellen, dass der erste Aufstieg von St. Bartholomä zum Kärlingerhaus ein starker Dauerregen wird. Völlig durchnässt steigen wir durch die Saugasse hoch zur Hütte und fühlen uns stark an die Bergtour vor zwei Jahren erinnert. Während des Aufstiegs werden wir zudem noch sporadisch von Donnergrollen begleitet, kommen aber kurz vor der Dunkelheit oben an und fallen kurz danach auch abgekämpft ins Bett…
Der nächste Tag startet zwar trockener, aber die starke Bewölkung verheißt geringe Verlässlichkeit. Gut, dass es zumindest so lange trocken bleibt, sodass man mit sicherem Tritt durch das Hundstotgatterl rund um den schroffen Berg Hundstot kommt. Aber wie abzusehen, kommt so ca. 2h vor Erreichen der Wimbachgrieshütte der nächste Regen.
Mit dem Wetter war auch klar, dass der Weg am nächsten Tag nicht über den Watzmanngrad laufen kann. Dieser war total eingenebelt und ein sicherer Tritt wäre nicht möglich gewesen. Insofern führte uns der Weg durch das Wimbachtal dann von der Nordseite hoch zur Watzmannhütte. Der Nebel hier oben war ziemlich dicht, gegen Abend zog es allerdings auf – damit war dann wenigstens nun ein kleiner Aufstieg in Richtung Hocheck möglich.
Wie hätte es anders sein sollen, am darauffolgenden Tag feuerte die Sonne aus allen Rohren – aber leider als wir wieder zurück ins Tal mussten.
So hatte die Zivilisation uns zu schnell zurück, und der Watzmann bleibt auf unserer Karte offen, möglicherweise bis zum nächsten Mal…
Manchmal fehlt leider das Quentchen Glück, insbesondere beim Wetter. Dennoch finde ich die Fotos ziemlich stimmungsvoll und gut gelungen.